Wir, die Ingelheimer Gästeführerinnen und Gästeführer, bieten Ihnen in Zusammenarbeit mit der Tourist-Information Ingelheim eine Vielzahl interessanter Führungen an. Im Rahmen von Themenführungen - als Gruppen- oder öffentliche Führungen - erleben Sie die vielfältige Geschichte unserer Stadt: von der Zeit Karls des Großen über die Ritterzeit des Spätmittelalters, die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Entstehung der Ingelheimer "Neuen Mitte". Auch Stadtrundfahrten - wenn Sie z.B. im eigenen Bus anreisen - sind eine Möglichkeit, die verschiedenen und z. T. weit auseinander liegenden Ortsteile Ingelheims und ihre Sehenswürdigkeiten kennenzulernen. Allerdings können große Busse nicht durch die engen Gassen des malerischen Ober-Ingelheims fahren.
Vielleicht sind Sie ja Ingelheimer, der schon immer etwas über die Geschichte seiner Stadt erfahren wollte, vielleicht sind Sie ein „Zugereister“, der sich fragt, wo wohn‘ ich hier eigentlich, oder ein auswärtiger Besucher, der von der großartigen Pfalz Karls des Großen gehört hat und etwas über ihre Geschichte erfahren möchte.
Einen Überblick über unser vielfältiges Führungsangebot finden Sie derzeit unter https://www.ingelheim-erleben.de/erleben-und-entdecken
Führungen können gebucht werden bei der:
Dass Karl der Große gebürtiger „Ingelummer“ gewesen sein soll, wie uns ein Chronist aus dem 12. Jahrhundert weismachen will, wäre zwar eine Sensation und hätte Ingelheim zur bedeutendsten Stadt des Erdkreises gemacht, gehört aber leider ins Reich der Legenden, die in Barbarossas Zeit verbreitet wurden. Schade!
Aber immerhin hat uns Karl ein einzigartiges "Palatium", eine Pfalzanlage als Regierungsviertel hinterlassen – die unter seiner und seines Sohnes Herrschaft erbaute und heute sogenannte "Kaiserpfalz" im Stadtteil Nieder-Ingelheim. Von den Gebäuden des Königshofes bei der ca. 500 Meter westlich gelegenen Remigiuskirche ist bisher nichts gefunden worden, es muss sie aber gegeben haben, denn in dieser wichtigen Kirche aus der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts gab es ein Erwachsenen-Taufbecken, und in ihr fanden im 10. Jh. mehrere Osterfeste und Synoden statt. Das Palatium mit der Königshalle, dem Halbkreisbau und dem Nordflügel ist zweifellos das Ingelheimer Highlight. Bis 1043 waren Königshof und Palatium Aufenthalts- und Regierungsort zahlreicher Könige und Kaiser. Danach wurde die Pfalzanlage zur Burg umgebaut. Dadurch blieben viele Mauern aus der Zeit Karls des Großen erhalten, und zwar mit so viel originalem Mauerwerk wie bei keiner anderen frühmittelalterlichen Pfalz. Die Ingelheimer Pfalz ist neben Aachen und Paderborn die am besten erforschte karolingische Pfalzanlage.
Möchten Sie mehr wissen über die Ingelheimer Pfalz? Dann besuchen Sie die Webseiten der von "Ingelheim erleben" oder des Historischen Vereins Ingelheim e.V.
Buchen können Sie eine Kaiserpfalz-Führung als Gruppe bei der Touristinformation oder spontan teilnehmen als Einzelperson oder Kleingruppe bei den "öffentlichen" Führungen, die alle zwei Wochen samstags stattfinden. Eine Voranmeldung bei der Touristinformation oder im Museum erleichtert uns zwar die Einschätzung der wahrscheinlichen Gruppengröße (maximal 15 Personen) zum jeweiligen Termin, aber man kann es auch unangemeldet versuchen, freilich mit dem Risiko, dass man bei zu starker Gruppengröße auf den nächsten Termin verwiesen werden muss.
In Ober-Ingelheim - im Spätmittelalter Wohnort des Ingelheimer Adels und von Wehrmauern umgeben, von denen noch viele Reste und einige Tore erhalten sind – ist eine ebenfalls von Wehrmauern umgebene Kirchenburg-Anlage zu besichtigen: die im 15. Jahrhundert spätgotisch umgebaute Kirche St. Wigbert – die heutige ev. Burgkirche. In ihrem Inneren haben sich viele sehenswerte Grabmäler des Ingelheimer Adels erhalten.
Sie gilt als eine der am besten erhaltenen befestigten Kirchenbauten im Südwesten Deutschlands. Eine Führung mit Begehung der Wehrmauern lohnt sich!
Bei einem kurzweiligen Rundgang durch die malerischen Altstadtgassen, vorbei an einigen der früheren Adelshöfe, erfahren Sie mehr zur spannenden Geschichte dieses mittelalterlichen Ortsteils.
Auch das im Selztal gelegene und 1972 eingemeindete Großwinternheim war Wohnsitz von Adelsfamilien.
Bei einem Rundgang durch den historischen Ortskern entdecken wir mit Ihnen Reste der Ortsbefestigung, ehemalige Adelshöfe und sehenswerte Kirchen.
Heidesheim hat nicht nur einen Bergfried einer hochmittelalterlichen Burg zu bieten (mit neuzeitlichen Anbauten und einem schönen Park), sondern auch mehrere Mühlen, z. B. oben am Hang die Sandmühle, in deren Nähe die Quellen für die karolingische Wasserleitung liegen, die Schlossmühle und den Sandhof, einen früher wichtigen Verwaltungssitz des Klosters Eberbach.
Oberhalb von Heidesheim liegt Wackernheim, wohl der auf dem steilsten Gelände von Rheinhessen gelegene Ort, der schon im Mittelalter als freies Reichsdorf zum Ingelheimer Reichsbesitz gehörte und wohl wegen seines Wasserreichtums wichtig war. Die karolingische Wasserletung überquerte in Wackernheim das Bachtal. Das Ingelheimer Gericht tagte bisweilen auch in Wackernheim. Sein Mittelpunkt ist der gesellige "Dorfplatz".
Wö, erstmals am 11.11.2016, zuletzt geändert durch GS am 16.09.2024